Schottland

Besucht: Laphroaig Distillery, Isle of Islay

Islay, den 30.03.2019. Erst einen Tag zuvor kamen wir auf der malerischen Insel, in unserer absolut authentischen Unterkunft, an. Lediglich 200 Meter von der Ardbeg Distillery entfernt, wachten wir also am Morgen auf und machten uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel: Die Laphroaig Distillery! Über den Three Distilleries Pathway sind die drei Südküsten-Brennereien, Ardbeg, Lagavulin und Laphroaig perfekt miteinander verbunden. Wir starteten unseren Spaziergang somit frühmorgens an der Ardbeg Distillery, vorbei an Lagavulin, hin zu Laphroaig. Anders als Ardbeg und Lagavulin, welche man von der Straße aus bereits sehen kann, ist Laphroaig etwas verdeckter gelegen. Von der „Hauptstraße“ aus sieht man lediglich ein steinernes Schild, auf dem der Distillery Name zu sehen ist. Die Brennerei selbst liegt dann wenige Meter von der Straße entfernt, in einer von Bäumen umgebenen Bucht. Da wir äußerst früh dran waren (ca. 9 Uhr), waren wir auch vorerst die einzigen Touris auf dem Gelände, was wir natürlich für einige fotografische Aufnahmen nutzten.

Three Distilleries Pathway

Meik und Patrick bei der schönsten Beschäftigung: Whisky 😀

Unsere einstündige Experience Tour startete um 10:00 Uhr mit einem Schwank aus der Geschichte Laphroaigs. An historischen Fakten möchten wir uns nun jedoch nicht verlieren. Vom Visitor Center aus ging die Tour dann mit der Besichtigung der alten Malting Floors und dem Kiln weiter. Der Geruch in diesem alten Ofen war absolut genial, sehr Islay-charakteristisch. Die Malting Floors dienen bei Laphroaig nicht nur als Anschauungsobjekt. Während der Tour erfuhren wir, dass ca. 20% der Gerste noch selbst von Laphroaig auf den alten Malting Floors gemälzt werden und das die restlichen 80% von den Port Ellen Maltings bezogen werden (der kleine aber feine Unterschied?!).

Anschließend ging es weiter zu den Washbacks, wo man das bierartige, rauchige Wash auch probieren durfte. Diese Chance ließen wir natürlich nicht aus – ein geschmackliches Highlight war es jedoch nicht 😉

Ein wenig erinnerte der Geschmack an trübes Weißbier und Asche. Natürlich ohne Kohlensäure und leicht warm. Erfrischend ist anders.

360°-Ansicht der Laphroaig Distillery

Aber wir waren schließlich auch nicht zum Wash trinken auf Islay, also weiter zur Destillation. Die sieben Pot Stills der Laphroaig Distillery, welche von unserem Tourguide liebevoll The magnificent seven genannt wurden, befinden sich in einem separaten Gebäude, in dem es sich wirklich aushalten lässt. Sieben feuernde Pot Stills verströmen eine wundervolle Wärme. Für mich persönlich ist das Brennhaus immer eines der Highlights einer solchen Tour, hier geschieht die „Magie“.

The magnificent seven – Pot Stills der Laphroaig Distillery

Ebenfalls ein Highlight war es, dass man uneingeschränkt Fotos während der Tour schießen durfte. Dies ist oftmals (besonders bei Konzern-geführten) Destillerien nicht der Fall. Man hört ja schließlich so häufig, dass schon wieder eine Brennerei aufgrund von fotowütigen Touristen in die Luft geflogen ist …

Im Anschluss ging es noch kurz in das Warehouse No. 1, in welchem gerade ein kleines Tasting stattfand, welchem ich gerne beigewohnt hätte 🙂

Laphroaigs Vorzeige-Warehouse
Statements der Friends of Laphroaig schmücken den Weg zur Distillery

Abschließend kamen wir dann auch dazu, einen Laphraoig zu probieren. Besonders clever fand ich das Punktesystem zum Ausschenken der Drams. Jeder Besucher erhielt 3 Coins und konnte sich anschließend nach eigenem Gusto für einen Dram entscheiden. Je teurer und exklusiver der Dram war, desto mehr Coins musste man dafür hinlegen. Den (Standard) Laphi 10 Jahre mit 40% vol. gab es zum Beispiel für einen Coin je Dram und den 10er Laphroaig in Fassstärke gab es für drei Coins. Es war bereits 11.00 Uhr und wir waren auch schon einige Stunden auf den Beinen, also war meine Entscheidung nicht schwer – 1x Laphroaig 10 Jahre in Fassstärke bitte! Und wie der Zufall es will, war es auch genau dieser Whisky, der nachher in meinem Einkaufsbeutel landete. Laphroaig in Fassstärke ist einfach himmlisch! Wer kann da schon widerstehen?

Immer den Fässern nach – zum Laphroaig Visitor Center
Laphroaig 10 Jahre in Fassstärke – Gänsehautmoment im Sonnenschein vor der Brennerei

Nach einer wunderbaren und sehr informativen Tour bei Laphroiag füllten wir noch vor Ort an der Laphroaig-eigenen Wasserquelle unsere Wasserflaschen auf und machten uns zu Fuß weiter auf den Weg nach Port Ellen, um dort etwas feste Nahrung zu uns zu nehmen. Aber keine Sorge, auf dem Rückweg besuchten wir noch Lagavulin. To be continued…